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Antwort von Janina Pfau (BSW) zu den ÖPNV-Fragen

Die Antwort bezieht sich auf Fragen zum ÖPNV an die Kandidatinnen der Landtagswahl Sachsen.

Frage 1: Ist das nicht eine sehr große Lücke im Rückgrat des ÖPNV?
Schließlich ist die größte Gemeinde des Vogtlandkreises nur in einem kleinen östlichen
Teil – wo sich der Hauptort Weischlitz befindet – an das Rückgrat des ÖPNV
angeschlossen. Im weiträumigen Westen der Gemeinde an der Grenze zu Thüringen und
Bayern gibt es keine systematische Anbindung an das vorhandene Rückgrat des ÖPNV.
Damit ist auch das Burgsteingebiet und Umgebung als Teil der Vogtlandreiseregion nicht
systematisch mit dem Rückgrat verbunden, obwohl der Nahverkehrsplan diese Region im
Kapitel 3.2.7 Standorte und Einrichtungen mit ÖPNV-Relevanz aufführt (Seite 35).

Antwort: Leider trifft dies auf viele Gebiete im Vogtlandkreis zu. Allgemein steht BSW für den
Ausbau des ÖPNV insbesondere im ländlichen Raum und dazu gehört natürlich auch die
bessere Anbindung bereits bestehender Strukturen.


Frage 2: Wie ist Ihre Meinung zum ÖPNV im ländlichen Raum in Sachsen?

Antwort: Beim Ausbau des ÖPNV im ländlichen Raum hat Sachsen noch viel Nachholbedarf. Das
Bündnis SahraWagenknecht- Vernunft und Gerechtigkeit begreift Mobilität als einen Teil
der öffentlichen Daseinsvorsorge und muss für die gesamte Bevölkerung unabhängig vom
Besitz eines Kraftfahrzeugs möglich sein. Selbstverständlich kann nicht jedes Dorf durch
eine Buslinie im Zehnminutentakt angebunden werden. Möglich und unserer Ansicht nach
erstrebenswert ist aber eine Grundversorgung im Stundentakt für jede geschlossene
Ortschaft. Diese muss nicht unbedingt durch den Bus erfolgen, sondern ist gerade in
kleineren Dorfern und zu Tagesrandzeiten durch On-Demand-Leistungen wie zum Beispiel
beim Modell ÖPNV-Taxi effizienter

Frage 3: Wie würden Sie eine gerechte Verteilung der Steuermittel für den ÖPNV
zwischen dicht- und dünn besiedelten Gebieten in Sachsen sicherstellen?

Antwort: Wichtig ist nicht, wie man das Geld gegenseitig aufrechnet, sondern das dass was vor Ort
nötig ist für einen effizienten ÖPNV auch finanziert werden muss.

Frage 4: Wie stehen Sie konkret zu den Bahnhaltepunkten Gutenfürst, Grobau und
Reuth?
Frage 5: Soll es bei den wenigen Zughalten auf Dauer bleiben?

Antwort: ich unterstütze die Forderung nach mehr Bedienungen der Haltestellen und auch die
Anpassung der Takte. Welcher genaue Takt (ein oder zwei Stunden) sinnvoll ist, müsste
noch geprüft werden. Die Anpassung sind sowohl für die Anwohner eine Verbesserung, als
auch für das Vogtland als Tourismusregion.


Frage 6:
Verstehen Sie das Ungerechtigkeitsempfinden der betroffenen Bürgerinnen und
Bürger, wenn von den verantwortlichen Stellen keinerlei Aussage zu erfahren ist, wann
und ob jemals die Halte den anderen Bahnhaltepunkten im Vogtland gleichgestellt
werden? Es bleibt der Eindruck Angebotskürzungen sind jederzeit ohne vorherige
Information möglich, Verbesserungen in der Zukunft bleiben auf lange Zeit absolut
ungewiss.

Antwort: Ja natürlich verstehe ich, dass sich die Bürgerinnen und Bürger ungerecht
behandelt fühlen. Es ist auch nicht hinnehmbar, dass hier gar keine Antwort erfolgt.
Öffentliche Verwaltungen ebenso wie öffentliche Unternehmen bzw. jene Unternehmen
welche vorrangig aus öffentlichen Geldern finanziert werden sollten und müssen meiner
Ansicht nach der Öffentlichkeit auch Rede und Antwort stehen und Ihre Handlungsweise
erklären.

Frage 7: Sollten an den drei Stationen überhaupt noch Züge halten?

Antwort: Ja


Frage 8: Sollte an den drei Stationen der Bedienstandard des restlichen VVV eingeführt
werden?

Antwort: Wie in Frage 6 angesprochen unterstütze ich die Einführung des
Bedienstandard des VVV, ob es hier einstündige oder zweistündige Bedienung sinnvoll
ist, muss noch geprüft werden.

Frage 9: Sollten bei der Umsetzung des Deutschland-Taktes auch die drei Stationen
Gutenfürst, Grobau, Reuth stündlich an die Linie Hof – Gera angebunden werden, so wie
es im Entwurf vorgesehen ist?

Antwort: ja

Frage 10: Sollten (vorübergehend bis zur Umsetzung des Deutschland-Taktes) nur in eine
Richtung Halte eingerichtet werden, wenn in der Gegenrichtung die Fahrzeiten für die
Bedarfshalte nicht möglich sind (z. B. wegen einzuhaltender Fahrzeiten, um das
Umsteigen in Anschlusszüge zu ermöglichen)?

Antwort: Ja


Frage 11: Soll es auf Dauer so bleiben, dass für ganze Gemeindeteile die Fahrt zum
nächstgelegenen Oberzentrum (Hof) und zu anderen wichtigen Orten mit dem ÖPNV
länger dauert, als mit dem Fahrrad?

Antwort: Nein

Frage 12: Was halten Sie von der Idee die Nähe zum Deutsch-Deutschen Museum in
Mödlareuth zu nutzen für ein länderübergreifendes Pilotprojekt zum Einsatz autonomer
Verkehre (auf Bestellung)? Wegen der dünnen Besiedelung und unregelmäßigen
touristischen Nachfrage könnte sich besonders hier die neue Technik mit kalkulierbaren
Betriebskosten bewähren, da weniger Fahrpersonal nötig wäre, als bei klassischen
Rufbussen. Der Haltepunkt Grobau beispielsweise, liegt nur ca. 6 km von Mödlareuth
entfernt. Die Fahrt könnte über bzw. entlang des Grenzstreifen bereits als Teil des
touristischen Erlebnisses vermarktet werden. Beispiele zu autonomen Verkehren:
Hamburg (Onlineartikel der Zeit), Hof (hof.de).

Antwort: Deutschland galt als Land der Ingenieure, ein Titel welcher leider immer weniger gilt. . Eine Ursache hierfür ist u.a. das neuen Technologien zu wenig Erprobungsraum und unmögliche bürokratische Hürden erhalten. Gerade der ländliche Raum sollte mögliche Potenziale aus neuen Technologien
nutzen um seine vermeintlichen Nachteile auszugleichen. Ist die Technologie sicher und
finanzierbar, sollte mindestens ein Testbetrieb versucht werden.


Frage 13: Möchten Sie, dass wir Ihre Antwort auf burgsteinmobil.de veröffentlichen?

Antwort: ja

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